“ Von allen oben genannten Möglichkeiten wird im BSK nur die Kampfkunst (budō) als relevant betrachtet. Die Kriegskunst (bugei) ist ethisch nicht vertretbar, der Kampfsport (kakugi) ist eine moderne Kreation mit leeren Inhalten ”
Weg des BSK
Die Kampfkünste lehren, wie man die naturbestimmten Lebensgesetze durch körperlich-geistiges Training in bester Vereinbarkeit mit dem alltäglichen Leben verwirklichen kann. Über Jahrtausende reifte die Lehre, den Menschen in den Ursprung seines natürlichen Seins zurückzuführen, in dem er sein Leben mit Vitalität (qi / ki) füllen und unbeschwert wirken kann. Als körperlichen Ausdruck dieser Philosophie entstand über Jahrhunderte das Konzept der kata.
• Vervollkommnung des Selbst: Jede Übung von Kampftechniken erfüllt ihren Sinn erst in der Vervollkommnung des Selbst. Ihre Wirkung ohne Achtung (Kriegstechnik) ist moralisch verwerflich, ihre entschärfte Wirkung (Kampfsport) ist ein Spiel ohne Inhalt. Die komplexe Lehre besteht in der Ausübung einer Kampfkunst (budō), in der das Verhältnis zwischen Form und Sinn in der Übung erfasst wird und sich im Alltag bewährt (kenjō no bitoku).
• Wirken und Achten: Der Sinn des Lebens ergibt sich nicht aus einem Spiel. Deshalb werden alle Übende im BSK zur höchsten Wirksamkeit in ihren Handlungen (Streben) und gleichzeitig zum tiefsten Respekt (Achtung) vor allen Dingen aufgefordert. Anhand von wirkungsvollen Kampftechniken lernt der Übende zu wirken, durch die Philosophie lernt er zu achten. Liegen diese beiden Pole nicht weit genug auseinander, gibt es keine Entwicklung der Persönlichkeit durch das Training von Kampftechniken (mosshōseki).
• Selbstverteidigung: Die Fähigkeit zur Selbstverteidigung (jap.: goshin) ist der wichtigste kämpferische Inhalte im BSK-Budō. Um sie zu erlernen, muss sie in die alltäglichen Trainingsprozessen integriert werden und grundsätzlich alle Möglichkeiten in Betracht ziehen: atemi waza (Körpertreffer), nage waza (Wurftechniken), kansetsu waza (Gelenktechniken), hodoki waza (Befreiungstechniken), katame waza (Immobilisationstechniken), tuite waza (Greiftechniken) – nicht zuletzt ihre Anwendungen mit kyushō jutsu (Vitalpunkttechniken). Im Weiteren ist es notwendig alle Verfahren aus der langen (tōma), mittleren (chūkanma) und kurzen (chikama) Distanz zu betrachten. Erst durch die ineinandergreifende und verbindende Logik einer solchen Übung, ergibt sich ein System, in dem die Selbstverteidigung möglich ist.
• Gesunderhaltung: Alle Kampfkünste entstammen der alten chinesischen Ideologie der Lebensverlängerung und haben sich erst durch die Verbindung mit Kriegstechniken zur Kampfkunst (quanfa) entwickelt. Werden sie richtig gelehrt, bewirkt die Ausführung ihrer Techniken nach wie vor einen nachhaltig gesunderhaltenden Aspekt (qigong).
• Philosophie: Die Basis aller Orientierungen für BSK-Mitglieder ist die Dojokun des BSK, in der alle Aspekte des menschlichen Lebens in fünf Kategorien zusammengefasst sind. Sie bildet die Grundlage des philosophischen Denkens, von ihr ausgehend kann sich der Übende in allen möglichen weltlichen Philosophien weiterbilden.
Die dōjōkun wird von „Lebenshilfen“ (kaisetsu) begleitet, die hauptsächlich aus dem japanischen bushidō stammen.
Organisation des BSK
Der Budo Studien Kreis ist eine private Organisation, in der die Kampfkünste ausschließlich als budō geübt werden. Mit Sporttreiben und Wettkampf hat das BSK-Budo wenig zu tun, daher verzichtet man im BSK auf Zuordnungen zum Sportbund oder zu wettkampforientierten Dachverbänden. Sensei Joachim Laupp sagt: „Budo enthält Sport-Karate aber Sport-Karate enthält kein budō“.
Der Budo Studien Kreis organisiert seine Gemeinschaft selbst und definiert alle Inhalte (Lehrsysteme, Graduierungen, Lizenzen und Prüfungsordnungen auf eigenständige Weise:
• Lehrsystem im BSK: Im Budo Studien Kreis unterscheidet sich die Methodik des Unterrichts von allen anderen Organisationen. Im Mittelpunkt steht der Mensch, der durch die begleitende Orientierung der BSK-Sensei seinen eigenen Weg im Leben finden lernt. Die sensei lehren das „wie“ und erklären das „warum“, den Weg (dō) muss jeder selbst gehen (fugen jikkō).
Die Technik allein reicht im BSK nicht aus, um höhere Grade zu erreichen. BSK-Übende sind angehalten eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln, durch die sie auf höheren Stufen (kyūdan) für ihre Mitübenden interessant und bedeutungsvoll werden. Kopien (auch die Kopie des Lehrers), ebenso wenig wie egozentrische Selbstdarstellungen werden nicht anerkannt. Das Ziel ist die Entwicklung des Selbst.
• Graduierungssystem des BSK: Die Mitglieder des BSK sind in einem pyramidenähnlichen Graduierungssystem organisiert, an dessen Spitze der Haupt-Sensei steht. Er gibt dem BSK Inhalt und Richtung und achtet darauf, dass die Lehrkonzepte im BSK unverfälscht erhalten bleiben.
• Lizenzen im BSK: Im BSK gibt es verschiedene Lizenzen zum Unterrichten der BSK-Systeme und zum Prüfen der Schüler. Sie sind alle unter Stempel und Lizenzen ausgewiesen, ihre Bedingungen (Satzung des BSK) sind klar definiert. Nicht aufgeführte Positionen haben keine Gültigkeit.
• Prüfungen im BSK: die BSK-Prüfungsordnung hat ihre eigenen Regeln und Gesetze, die nur im Budo Studien Kreis gültig sind.